Über die Fragwürdigkeit und Überflüssigkeit von Anglizismen in der Arbeitswelt

Allgemein

In einer globalisierten Welt ist der Einfluss der englischen Sprache in vielen Bereichen allgegenwärtig, insbesondere in der Arbeitswelt. Anglizismen haben ihren Weg in Meetings, E-Mails und Unternehmensjargon gefunden. Während sie manchmal hilfreich sein können, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass nicht alle Anglizismen angemessen oder notwendig sind. In diesem Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf einige der falsch oder unnötig verwendeten Anglizismen in der Arbeitswelt und stellen alternative deutsche Begriffe vor.

  1. „Brainstorming“ statt „Ideenfindung“: Das Wort „Brainstorming“ wird häufig verwendet, um eine kreative Gruppenaktivität zur Ideengenerierung zu beschreiben. Jedoch ist dieser Anglizismus nicht nur unnötig, sondern auch irreführend, da er den Eindruck erweckt, dass eine intensive Gehirnaktivität erforderlich ist. Eine passende deutsche Alternative ist die schlichte Bezeichnung „Ideenfindung“ oder „gemeinsame Ideenentwicklung“.
  2. „Team-Building“ statt „Teamentwicklung“: „Team-Building“ wird oft verwendet, um Aktivitäten zu beschreiben, die darauf abzielen, das Zusammengehörigkeitsgefühl in einem Team zu stärken. In vielen Fällen kann jedoch der deutsche Begriff „Teamentwicklung“ verwendet werden, um den Prozess der Förderung von Teamarbeit und Zusammenarbeit zu beschreiben. Dieser Begriff ist präziser und vermeidet den unnötigen Anglizismus.
  3. „Feedback“ statt „Rückmeldung“: Das Wort „Feedback“ hat sich in vielen Unternehmen als gängiger Begriff für Rückmeldungen etabliert. Es wird oft als Synonym verwendet, obwohl es einen etwas anderen Bedeutungsnuance hat. In der deutschen Sprache gibt es bereits das passende Wort „Rückmeldung“, das präzise beschreibt, dass es um eine Information oder Bewertung geht, die von einer Person an eine andere zurückgegeben wird.
  4. „Deadline“ statt „Termin“ oder „Frist“: „Deadline“ wird oft verwendet, um einen festgelegten Zeitpunkt für das Erledigen einer Aufgabe zu beschreiben. Obwohl der Begriff in einigen Fällen angemessen sein kann, ist es häufig unnötig, den englischen Ausdruck zu verwenden, wenn es bereits passende deutsche Wörter wie „Termin“ oder „Frist“ gibt.
  5. „Outsourcing“ statt „Auslagerung“: „Outsourcing“ bezieht sich auf die Vergabe von Aufgaben oder Dienstleistungen an externe Unternehmen oder Dienstleister. Der Begriff „Auslagerung“ ist jedoch bereits in der deutschen Sprache etabliert und verständlich. Die Verwendung von „Outsourcing“ kann unnötig kompliziert und abstrakt wirken.

Obwohl die Verwendung von Anglizismen in der Arbeitswelt oft als modern und professionell angesehen wird, sollten wir bedenken, dass sie nicht immer notwendig oder angemessen sind. Durch die Verwendung deutscher Begriffe können wir eine klarere Kommunikation und ein besseres Verständnis fördern. Es ist wichtig, den Kontext zu berücksichtigen und zu prüfen, ob ein Anglizismus tatsächlich einen Mehrwert bietet oder ob ein passender deutscher Begriff verwendet werden kann.

Es ist ratsam, auf eine klare und verständliche Sprache zu achten, die für alle Beteiligten zugänglich ist. Die Verwendung von Anglizismen sollte nicht als Selbstzweck erfolgen, sondern nur, wenn sie tatsächlich einen spezifischen Vorteil bieten, wie beispielsweise das Verständnis in einem internationalen Kontext erleichtern.

Letztendlich liegt es an jedem Einzelnen, bewusst mit Sprache umzugehen und zu entscheiden, wann die Verwendung von Anglizismen sinnvoll ist und wann es besser ist, auf deutsche Begriffe zurückzugreifen. Ein ausgewogener Ansatz, der die Klarheit und Verständlichkeit in der Arbeitswelt fördert, ist dabei von großer Bedeutung.

Es ist anzumerken, dass die Verwendung von Anglizismen in der Arbeitswelt stark vom jeweiligen Unternehmen und Branchenkontext abhängt. Einige Unternehmen haben möglicherweise spezifische Gründe, warum sie bestimmte Anglizismen verwenden, sei es aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung oder der Branche, in der sie tätig sind. Eine kritische Reflexion über die Verwendung von Anglizismen kann dennoch dazu beitragen, eine bewusstere und präzisere Kommunikation in der Arbeitswelt zu fördern.

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